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Mit den "Green Fashion Oscars" bekommt nachhaltige Mode jede Menge Rampenlicht. Was haltet Ihr von der Veranstaltung?

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Dass die Umsätze in der konventionellen Mode schon länger stagnieren und die großen Modehäuser weltweit (bis auf wenige Ausnahmen) verzweifelt auf der Suche nach dem Allheilmittel sind, um an alte Umsatzerfolge anzuknüpfen, ist kein Geheimnis.

Auf der Suche nach neuen Wegen – die konventionelle Mode

Ein neuer Designer als Wunderwaffe hier (z.B. Demna Gvasalia für Balenciaga), ein überraschendes Designer-Duo da (z.B. Lucie und Luke Meier für Jil Sander), eine Aufsehen erregende Kooperation (z.B. Erdem x H&M) dort. Unisex-Kollektionen, Models mit „Makel“, ein Wechsel der Modemetropolen etc. Hier wird ganz schön geackert, bei dem Versuch irgendetwas anders zu machen. Aufzufallen. Aufmerksamkeit zu bekommen. Manchmal kommen dann sogar wirklich kreative Ideen ans Tageslicht. Manchmal sogar so verrückte Dinge, wie die Rückbesinnung auf das Gute. Das Echte. Die wahre Mode.

Future Fashion Forward – Mailänder Modewoche

Auch die Fashion Weeks sind im Wandel. Der Sinn und Zweck dieser aufwändigen und kostspieligen Inszenierungen wird hinterfragt. Wichtige Labels wandern ab. Zeigen nicht mehr. Wählen Off-Locations. In den Front Rows nur noch tippende Influencer mit ihren Smartphones. Auch in Italien hat man sich also Gedanken zur Neuausrichtung seiner XL-Veranstaltung Milano Moda Donna gemacht. Und die sieht folgendermaßen aus: Internationalisierung (die Asiaten kommen!), Verjüngung (z.B. durch die Showroom-Location Fashion-Hub-Market, die jungen Designern zu mehr Rampenlicht verhelfen soll) und ein stärkerer Fokus auf die eigene Heritage und – congrats! – offensichtlich auf nachhaltige Mode.

The Green Carpet Fashion Awards Italia x Milano Moda Donna

Unter dem Motto nicht kleckern sondern klotzen wurden deshalb am 24. September 2017 erstmals die Green Carpet Fashion Awards, auch liebevoll „Green Fashion Oscars“ genannt, ausgerufen. Und zwar von Livia Firth’ Agentur Eco Age und der Camera Nazionale della Moda (CNMI). In der Mailänder Luxus-Location Scala, dem Mailänder Opernhaus das zu den wichtigsten seiner Art weltweit zählt. Am letzten Abend der Modewoche. Auf den ersten Blick etwas überraschend. Auf den zweiten aber ebenso nachvollziehbar wie fantastisch. Denn Italien ist ein bedeutendes textilverarbeitendes Land. Umso wichtiger, dass die Nachhaltigkeit hier ernst genommen wird. Und jetzt wird sie vor den Augen der prominenten Öffentlichkeit ins Rampenlicht geschubst.

Bei den Green Carpet Fashion Awards geht es um gute Mode „Made in Italy“

Im Rampenlicht stehen hier die großen Modehäuser genauso wie die kleinen Newcomer, die nachhaltige Kriterien in ihre Produktionsketten integrieren. Die faire Löhne zahlen, sich sozial engagieren. Die „Made in Italy“ wieder zu einem nachhaltigen Qualitätsmerkmal machen. Bester Zeitpunkt für Initiativen wie diese: Das Rampenlicht der Fashion Week und das hochkarätige Publikum, das sich gerade in der Stadt rumtreibt. Dementsprechend schwebten über den grünen Teppich, der aus recycelten Fischernetzen (mehr über Econyl) gefertigt wurde Laudatoren, Gäste und Preisträger mit Namen wie Amber Valetta (in einem schulterfreien Upcycling-Bustierkleid von Missoni), Giséle Bündchen (in einem Viskose-Kleid aus zertifizierter Forstwirtschaft von Stella McCartney), Annie Lennox, Arizona Muse, Anna Wintour, Derek Blasberg, Mira Duma, Naomi Campbell, Lauren Hutton und natürlich das who’s who der italienischen Designer-Riege von Armani bis Zegna.

Grüner Glamour ist ein guter Anfang für mehr Spaß an nachhaltiger Mode

Die 11 Auszeichnungen der Green Carpet Fashion Awards gingen unter anderem an Brunello Cucinelli für seine Verdienste um den Ort Solomeo, Maison Valentino für seine Verdienste um die Erhaltung der Handwerkskunst, der Technologie-Preis ging an die Erfinder von Orange Fibre. Alle Preisträger findet Ihr hier

Keine Ahnung, ob sich diese Veranstaltung wiederholen wird. Ich fände es großartig, weil das Thema Nachhaltige Mode meiner Meinung von Veranstaltungen wie dieser maximal profitiert. Was meint Ihr dazu?

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