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Die perfekte Urlaubslektüre - wirkt lange nach

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Mich macht das Landleben immer wieder glücklich. Ich genieße die herrlich ruhige Umgebung, die saftigen Wiesen und Wälder, das beruhigende muhen der Kühe, das Rauschen der Bäume, das beruhigende Rattern der Traktoren (und in den letzten Tagen das Brummen der Mähdrescher, die die kurzen Stunden zwischen den Regenschauern nutzen, um die Wiesen zu bestellen). Hier ticken die Uhren noch ein bisschen langsamer, als im hektischen Treiben der Stadt. Einfach herrlich! Ich liebe diese Auszeiten, fröne dem entspannten Nichtstun, mache ausgedehnte Waldspaziergänge, unternehme Angelausflüge, habe endlich Zeit um mit den Kindern zu spielen, Stöcke und Steine sammeln, Verstecke bauen und – das ist leider selten genug – Zeit zu lesen. Dementsprechend gründlich suche ich die Titel aus, die mich begleiten. Diesmal habe ich mich für Ein Monat auf dem Land entschieden – weil ich den Klappentext spannend fand, mir das Cover-Design nicht unwichtig ist und weil ich eigentlich noch nie von einem DuMont-Titel enttäuscht wurde.

Ein Monat auf dem Land von J.L. Carr – darum geht’s

Ein Monat auf dem Land

Das englische Meisterwerk ist endlich in deutscher Sprache erhältlich

Tom Birkin hat im Ersten Weltkrieg gedient und wurde nach seiner Rückkehr als Kriegsveteran von seiner Frau verlassen. Stotternd und von Gesichtszuckungen geplagt, sucht der traumatisierte Mann Zuflucht in der Ruhe und dem einfachen Landleben Yorkshires einen friedlichen Ort zur Genesung, zum Abschalten, zum Neuanfang. Als er im nordenglischen Oxgodby, wo der gelernte Restaurator ein mittelalterliches Fresko in der Dorfkirche freilegen soll, aus dem Zug steigt, beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt.

Je näher er dem Kunstwerk kommt, desto mehr findet Tom Birkin wieder zu sich selbst.

Zurückgezogen und verschlossen macht sich Tom Birkin an das mühsame Werk in der Kirche. Hier kann er sich hinter den dicken Kirchenmauern und seiner Arbeit verstecken. Aber je näher er dem Kunstwerk kommt, umso mehr öffnet er sich seiner Umwelt. Den Dorfbewohnern. Und vielleicht sogar der Liebe

Mit „Ein Monat auf dem Land“ hat J.L. Carr ein kleines Meisterwerk der modernen englischen Literatur geschaffen, das bereits 1980 für den Booker-Preis nominiert war und nun endlich auch in deutscher Sprache erscheint. Einmal in die Hand genommen, konnte ich diese bewegende Hommage an die Liebe und das Leben kaum mehr weglegen. Das hübsche Büchlein ist schnell gelesen, sein Tiefgang hallt aber noch lange nach.

Ein Monat auf dem Land von J.L. Carr (DuMont), 18 €. Hier kaufen

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