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Ein großer Schritt für die Menschheit ein XL-Schritt für die Natur: die most sustainable jeans ever von G-Star

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Label: seit 1993 G-Star (voher: Gapstar)
Chefdesigner: 1991 Pierre Morisset, Designteam
Gründungsjahr: 1989
Firmensitz: Amsterdam, Niederlande

Meilensteine gibt es bei G-Star viele. Und überraschend viele, die maximal nachhaltig sind

G-Star

Frouke-Bruinsma, Corporate Responsibility Director bei G-Star

Die Story von G-Star

Nachhaltiges Denken und Handeln ist bei G-Star keine Masche, sondern seit Jahren fest in der DNA des Unternehmens verankert. Googelt man G-Star und Wikipedia findet man schnell heraus, dass es in der Vergangenheit Vorwürfe wegen Arbeitsrechtverletzungen bzw. die Verwendung hochgiftiger Chemikalien gab.

Die Modeindustrie rangiert auf Platz 2 der größten Umweltverschmutzer – die Denim-Produktion führt innerhalb der Textilbranche die Sünder-Liste an.

Doch G-Star hat reagiert: Mit einem Code of Conduct (2006), der Greenpeace Detox-Kampagne, die den kompletten Verzicht auf gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien in der Denim-Produktion beinhaltet und mit dem Vorsatz bis 2020 zu 100 Prozent auf nachhaltige Baumwolle umzustellen.

Raw for the Planet Journey (RFTP)

Bei meinem Besuch im G-Star Headquarter hatte ich die Gelegenheit an der RFTP-Journey teilzunehmen. Der anschauliche Rundgang war dort aufgebaut, um die Meilensteine der vergangenen Jahre begreifbar zu machen. Begonnen hat alles mit dem Code of Conduct im Jahr 2006. 2008 folgten die erste Jeans aus Bio-Baumwolle, eine Partnerschaft mit der UN und zwei Jahre später die erste nachhaltige Capsule Collection mit den drei Kategorien organic, recycled und als alternatives Material die Nessel.

Smarte Tools wie der Mode Tracker messen die nachhaltige Performance

Daunen wurden 2011 aus den Kollektionen gestrichen. 2013 wurde Angora gestrichen. Es folgten die Zusammenarbeit mit der non-profit Organisation Made by, die sich für die Verbesserung der ökologischen und sozialen Umstände in der Modeindustrie verschreiben hat. Durch die Implementierung des Mode Trackers, der die nachhaltige Entwicklung misst, wird G-Star noch transparenter.

G-Star hat als erste Denim Brand mit recyceltem Plastik gearbeitet

Ein weiterer Meilenstein ist die „Raw for the Ocean“-Kollektion, die gemeinsam mit Pharell Williams‘ das Unternehmen Bionic Yarn 2014 gelauncht hat. Damit war G-Star nicht nur die erste Denim Brand, die mit recyceltem Plastik gearbeitet hat, um auf das Plastikproblem in den Weltmeeren aufmerksam zu machen. G-Star hat aus der Partnerschaft mit Pharell Williams auch einen neuen Miteigentümer (2016) an Bord geholt.

Nachhaltigkeit eröffnet für G-Star neue Wege im Designprozess

Man entdeckt die „Earth Colors“-Kollektion, die mit Speiseabfällen gefärbt wurde und die „Raw Research“-Kollektion, die mit recyceltem Textilmüll gefärbt wurde. Und es wird klar, was G-Star beim Thema Nachhaltigkeit antreibt. Neben der Verantwortung, die das Unternehmen für Mensch und Umwelt übernehmen möchte, fördert die Nachhaltigkeit den Designprozess, der seit Unternehmensgründung das Handeln von G-Star bestimmt. Denn sie liefert Inspirationen, eröffnet neue Wege. Und genau die geht G-Star bekanntlich gerne und – wie auch in diesem Fall – gerne auch als Innovator, als erste Denim-Brand.

G-Star

Ein G-Star Meilenstein: die Raw Research Collection

Und am Ende der RFTP-Tour wartet das Herzstück der nachhaltigen Arbeit, das Masterpiece der G-Star DNA: die RFTPi – most sustainable jeans ever (Launch: 15.2.2018). G-Star hat mit der neuesten Version seines Jeans-Klassikers Elwood die nachhaltigste Jeans der Welt entwickelt. Und das ist nicht nur eine freche Behauptung.

G-Star möchte mit seinen Entwicklungen die Denim-Industrie verändern

Denn es handelt sich um den bisher ersten und einzigen Denim-Stoff, der mit einem Cradle-to-Cradle-Zertifizierung auf dem Gold-Level ausgezeichnet wurde. Ausreden gibt es jetzt eigentlich für niemanden mehr. Denn die gesamte Technologie ist open source und kann von allen Mitbewerbern eingesehen und adaptiert werden. #letschangethatfashiongame

Raw for the Planet – Gespräch mit Frouke Bruinsma,  Corporate Responsibility Director G-Star

my-GREENstyle: Um die wirkliche Bedeutung dieser Denim-Innovation zu verstehen: Können Sie ein paar Worte zur konventionellen Denim-Produktion sagen? Welchen Impact hat sie auf die Umwelt?
Frouke Bruinsma: Denim ist Baumwolle. Und die Baumwollpflanze braucht sehr viel Wasser. Und jede Menge Pestizide, um sicherzustellen, dass sie nicht von Schädlingen heimgesucht wird. Baumwolle hat also immer negative Nebeneffekte. Und der zweite schwierige Punkt ist das Indigo. Und mit unserem aktuellsten Projekt ist es uns gelungen, dieses Problem zu lösen. Denn mit unserem Partner haben wir die sauberste Indigo-Färbung der Welt entwickelt. Bestätigt durch die Cradle-to-Cradle Zertifizierung, die uns sehr stolz macht. Eine höhere Auszeichnung kann man in dieser Branche nicht erlangen, denn Cradle-to-Cradle beleuchtet fünf Aspekte (Anmerk.: material health, social, water, renewable energy, recyclable), während andere Zertifizierungen nur zwei oder drei Punkte untersuchen.

my-GREENstyle: Und was macht G-Star anders als andere Denim-Labels?
Frouke Bruinsma: Bei G-Star handelt es sich nicht um einzelne Punkte, es ist eher eine Evolution wie die RFTP-Journey (siehe oben) aufgezeigt hat. Wir beleuchten das Thema Nachhaltigkeit aus vier Blickwinkeln: Unsere Lieferkette, soziale und Umwelt-Aspekte. Natürlich betrachten wir unser Produkt aus allen erdenklichen Winkeln – nachhaltige Materialien, Waschung, Färbung etc. Und der Fußabdruck, den wir hinterlassen hinsichtlich des Firmengebäudes, Transport, Logistik etc. Und alles woran wir in den letzten zehn Jahren gearbeitet haben, verbindet sich in unserem neuen Meisterstück. Würden wir nicht alle diese Punkte berücksichtigen, hätten wir die Zertifizierung nicht bekommen und könnten nicht von der nachhaltigsten Jeans aller Zeiten sprechen.

RFTPi – das Masterpiece der G-Star DNA

my-GREENstyle: Wie ist die Idee zur nachhaltigsten Jeans entstanden?
Frouke Bruinsma: Wir entwickeln unsere Produkte laufend weiter. Und vor vier Jahren haben wir beschlossen, dass der nächste Schritt das Wiederverwenden sein muss. Wir wollten den Kreislauf schließen indem wir Denim auf den Markt bringen, es zurücknehmen, recyceln und erneut verwenden. An dieser Idee haben wir mit Fashion Positiv, eine Organisation des Cradle-to-Cradle-Instituts, gearbeitet. Damals war unser Ziel eine sehr nachhaltige Jeans zu entwickeln. Und geworden ist daraus die nachhaltigste Jeans überhaupt.

G-Star

RFTPi – das nachhaltige Meisterstück von G-Star

my-GREENstyle: Mit seiner Färbemethode ist G-Star ein tatsächlich revolutionärer Schritt im Färbeprozess gelungen. Was macht die Technology so besonders?
Frouke Bruinsma: Wir haben auch vorher schon mit einem Indigo gearbeitet, dank dessen wir 70 Prozent der giftigen Hydrosulfate reduzieren können. Aber dank Cleanest Indigo Technology kommen wir zu 100 Prozent ohne diese aus.

Dank der Cleanest Indigo Technology kommen wir zu 100 Prozent ohne Hydrosulvate aus.

my-GREENstyle: Nimmt G-Star seine Jeans am Ende seines Lebenszyklus wieder zurück, um sie zu recyceln?
Frouke Bruinsma: Wir arbeiten daran diesen Service in allen unseren G-Star-Läden weltweit anzubieten. Aktuell funktioniert das nur in den Outlets in den Niederlanden. Aber der Rest folgt so schnell wie möglich noch in diesem Jahr.

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Ein großer Schritt für die Menschheit – ein riesengroßer Gewinn für die Umwelt: Closing the Loop

my-GREENstyle: Nimmt G-Star nur seine eigenen Jeans zurück?
Frouke Bruinsma: Wir nehmen nur unsere eigenen Modelle zurück, weil wir dann wissen, wie sie hergestellt wurden, um welche Materialien es sich handelt. Schließlich wollen wir sie mit gutem Gewissen dem Kreislauf wieder zuführen.

my-GREENstyle: Was passiert mit Jeans, die zu G-Star zurückgebracht werden?
Frouke Bruinsma: Wir sammeln in Amsterdam. Dann werden die Sachen sortiert. Wir haben entschieden aus Jeans wieder neue Jeans zu machen ohne etwas von Sweatern, Shirts & Co. beizumischen. Aber dann beginnt eine komplett neue Lieferkette, die weit vor unserer bisherigen ansetzt. Wir müssen neues Garn herstellen, neuen Denim produzieren. Genäht wird dann in Vietnam.

Mit dem Recycling beginnt eine komplett neue Lieferkette.

my-GREENstyle: Der ökologische Fußabdruck würde sich durch die Produktion in Europa reduzieren. Gibt es entsprechende Pläne?
Frouke Bruinsma: Wir produzieren schon über zehn Jahre bei unserem Partner Saitex in Vietnam, weil wir da zufrieden sind und wissen, was wir bekommen. Vor zwei Jahren gab es mal eine Welle mit der Überlegung die Produktion wieder nach Europa zu verlagern. Aber das ist tatsächlich eine große Herausforderung, da es in Europa nicht mehr viele Produktionsstätten gibt. Gute Lieferanten, die die entsprechenden technischen Skills haben sind einfach hier nicht mehr angesiedelt. Vielleicht klappt das irgendwann in der Zukunft. Außerdem gibt es strenge Importbestimmungen – in die Türkei dürfen zum Beispiel keine recycelten Sachen eingeführt werden.

Gute Lieferanten sind in Europa einfach nicht mehr angesiedelt.

my-GREENstyle: Auf einer Skala von 1 bis 5 erfüllt das neue Modell die volle Nachhaltigkeitspunktzahl. An welcher Stelle die stehen die restlichen Denim-Teile bei G-Star?
Frouke Bruinsma: Das ist abhängig von jedem einzelnen Teil. 2016 hatten wir 30 Prozent nachhaltige Materialien in unserer Kollektion. Bis 2020 wollen wir es auf 100 Prozent nachhaltige Baumwolle schaffen.

G-Star

Gefertigt aus Gold-zertifiziertem Cradle-to-Cradle Denim

my-GREENstyle: Welche nachhaltigen Projekte stehen als nächstes auf dem Programm?
Frouke Bruinsma: Bei der RFTPi-Jeans bezieht sich die Zertifizierung auf das Denim-Material. Und unsere Vision ist ein vollständig Cradle-to-Cradle Gold-zertifiziertes Produkt zu entwickeln. Aktuell suchen wir nach Partnern, die uns auf diesem Weg begleiten. Und das ist nicht ganz einfach, weil man ein unglaublich hohes Maß an Transparenz an den Tag legen und sehr viel von sich preisgeben muss.

Unsere Vision? Ein vollständig Cradle-to-Cradle Gold-zertifiziertes Produkt zu entwickeln.

my-GREENstyle: Die Modeindustrie steht weltweit auf Platz 2 der größten Umweltsünder. G-Star arbeitet daran, das zu ändern. Gibt es einen Tipp für andere große Textilhersteller?
Frouke Bruinsma: Der Schlüssel des Erfolges liegt in der Zusammenarbeit. Wenn man sich als einzelner auf diesen Weg begibt, hat man so viele Hürden zu nehmen. Und die haben andere längst genommen. Effektiver ist es von Gruppen, Organisationen und Labels zu lernen, die schon zusammenarbeiten. Denn man muss das Rad nicht neu erfinden. Und unsere Technologie ist ja sowieso open source…

Willkommen im G-Star-Universum

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RFTP-Journey: Hier beginnt die Reise zu den G-Star-Meilensteinen

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Und damit man sich in den heiligen Hallen nicht verirrt...

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The next big thing: Noch dieses Jahr kommt die Renewed Collection auf den Markt. Gefertigt aus Denim, das in Amsterdam gesammelt wurde.

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Meeresplastik ist ein XL-Problem, auf das G-Star als erste Denim-Brand mit der Raw for the Ocean KOllektion aufmerksam gemacht hat

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Details

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Auch in Amsterdam wird noch genäht

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Die ikonischen G-Star-Schnitte in der Design-Area

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Für jedes neue Kleidungsstück geht eine lange Recherche voraus, die in diesem Buch festgehalten wird.

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In diesem Archiv entsteht Textilgeschichte.

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Design-Elemente

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