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Madeleine Alizadeh ist die wahrscheinlich wichtigste Bloggerin – gemessen an der Reichweite – im deutschsprachigen Raum. Aber was mich angeht, auch wegen ihrer Themen. Denn anstelle von dünnen, sekündlich wechselnden Fast-Fashion-Trends und den immer gleichen Insta-Pics gibt’s bei Maddie nachhaltige Inhalte. Zum Thema Mode, Beauty, Reise. Das war nicht immer so, denn ihren Blog Daria Daria gründete Madeleine Alizadeh bereits 2010. Damals weit entfernt von nachhaltigen Themen. Menschen verändern sich und Berufe genauso, schreibt sie auf ihrer About-Seite. Recht hat sie.
Bye-bye, Fast Fashion – hello, Ethical Life!
Und umso mehr freue ich mich, dass sie die konventionelle Mode gegen faire Fashion eingetauscht, ihrem Blog eine neue Richtung und ihrem Leben einen neuen Sinn gegeben hat. Und das ohne sich selbst untreu zu werden. Dafür musste sie viel einstecken. Aber a) ist niemand von heute auf morgen 100 Prozent nachhaltig b) ist sowieso so gut wie niemand 100 Prozent nachhaltig und c) was ist bitte daran nachhaltig, wenn man seinen gesamten Kleiderschrank aussortiert, nur um für neu gekaufte faire Fashion Platz zu machen?
An alle, die mit dem Finger zeigen: „Wie nachhaltig bis du eigentlich selbst?“
Madeleine Alizadeh, die von allen Maddie genannt wird, ist ein Vorbild. Auch wenn sie sich selbst so nicht sieht. Sie ist ein ganz normaler Mensch, den das Gewissen plagt, der sein Leben geändert hat und jetzt die eigene Popularität nutzt, um etwas zu bewegen. Gutes zu tun. Zu inspirieren. Auf Instagram und mit Podcasts. Bei Talks und beim Europäischen Parlament. Eine junge Frau, die sich aus ihrer Komfortzone herausbewegt hat, ihre Meinung sagt (und vertritt), in die ärmsten Viertel der Welt reist, ein eigenes kleines Label aufgebaut hat, und einen Teil der Erlöse an wechselnde Einrichtungen spendet und dabei nie ihren Humor verloren hat.
Ich habe ein Date mit einer Ikone – und ich bin aufgeregt.
Natürlich folge ich Maddie auf allen Kanälen. Umso begeisterter war ich, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, unter vier Augen mit ihr zu sprechen. Mit einem Menschen, den man vermeintlich kennt, weil man so viele Einblicke in sein Leben bekommen hat, in der Realität zu treffen.
Ein Gespräch mit Madeleine Alizadeh
my-GREENstyle: Für die einen bist du DIE Green-Bloggerin, für die anderen ein ehemaliges Fast-Fashion-Girl. Wie lautet deine Berufsbezeichnung?
Madeleine Alizadeh: Schwierig zu beantworten, weil ich diesbezüglich eine Identitätskrise habe. Weil ich alles auf einmal und davon viel mache. Aber ich glaube, dadurch zeichnet sich aus was ich mache. Ich verdiene meine Brötchen mit Instagram, meiner Kollektion, meinen Podcast und nebenbei schreibe ich und unterrichte Yoga. Und ja, vermutlich bin ich Beides: Ein ehemaliges Fast Fashion-Girl und ich bin vielleicht eine grüne Bloggerin. Aber am Ende des Tages bin ich Mensch. (lacht)
my-GREENstyle: Jeder hat seinen Schlüsselmoment. Wann wusstest du, dass du etwas Anderes machen willst?
Madeleine Alizadeh: Ich habe Politikwissenschaften und Ethnologie studiert. Das heißt ich hatte immer eine Affinität zu sozialen, zu öko, zu Ethno-Themen, habe das aber nie mit meiner Kleidung verbunden. 2013 hat das irgendwie angefangen, an mir zu nagen. Immer wieder ist das Thema aufgetaucht. Diese Einkäufe bei H&M mit den riesen Tüten. Zehn Stück um 200 Euro. Irgendwas passt da nicht. Im gleichen Jahr habe ich den Trailer von „The True Cost“ gesehen. Das war ein paar Monate nach Rana Plaza. Da war der Film noch gar nicht finanziert – die haben das ja mit Crowdfunding gemacht. Im Oktober habe ich dann die ZDF-Doku „Gift auf unserer Haut“ gesehen. Das war dann Bääm – ein völliger emotionaler Kollaps. Da bin ich zu meinem Schrank gegangen und habe den sprichwörtlichen Schnitt gemacht.
my-GREENstyle: Du hast ja gerade schon gesagt, was du alles machst: Blog, Podcast, Lifestyle-Kolumnen, Speaker, Fashion-Kollektionen. Du bist Yoga-Addict, hast einen Hund. Wann hast du mal Freizeit?
Madeleine Alizadeh: Ich habe eigentlich relativ viel Freizeit, weil ich sehr konsequent bin. Es wirkt immer so, als würde ich wahnsinnig viel machen. Das tue ich auch, aber ich habe das Talent, viel in kurzer Zeit zu erledigen. Ich bin sehr effizient in meiner Arbeit. Wenn ich mich auf etwas vorbereite, dauert es meistens nicht sehr lange. Ich kann sehr gut Zeit managen und nehme mir, viel Zeit für mich selber. Ich schlafe jede Nacht acht bis neun Stunden. Da bin ich wirklich sehr konsequent. Auch weil ich 2016 einen Burnout hatte und gelernt habe, dass ich nicht auf fünf Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann.
my-GREENstyle: Wie sieht deine Freizeit idealerweise aus?
Madeleine Alizadeh: Ich hasse Freizeit-Stress, weil mein Alltag schon mit so vielen Terminen verbunden ist. In meiner Freizeit mache ich meistens alles sehr spontan. Halte mir mein Wochenende frei und bin auch da sehr spontan. Ich achte darauf, dass ich viel draußen bin, aber wenn ich mal keinen Bock dazu habe, dann eben nicht. Ich mache das alles sehr intuitiv. Eine Zeit lang habe ich mich sehr streng an meine Routine gehalten. Das ist sehr wichtig, aber trotzdem ich mache das sehr intuitiv. Was immer dabei ist, ist immer viel und gut essen und ich lese extrem viel. Sehr viele regenerative, restaurative Tätigkeiten.
my-GREENstyle: Klingt herrlich!
Madeleine Alizadeh: Ist es auch herrlich (lacht)
my-GREENstyle: Apropos Fashion-Kollektion: Kannst Du uns dazu ein bisschen erzählen? Éthical steht nicht umsonst auf deinen Shirts, Sweatern & Co. Wann hattest Du die Idee, wie war die Umsetzung, was hast Du für Ziele? Hat alles so geklappt, wie Du Dir das vorgestellt hast?
Madeleine Alizadeh: Entstanden ist das Thema eigentlich im letzten Jahr aus einer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Ministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit. Ich habe ein T-Shirt für mich gemacht und dann haben mich alle gefragt, woher ich das habe. Das war zu einem Zeitpunkt, als ich beschlossen hatte, den Blog zur Ruhe zu legen und den Podcast zu machen. Dann kann ich doch eigentlich auch eine Merch-Linie machen, dachte ich. Also habe ich im September zwei T-Shirts und einen Beutel gelauncht. Das ist dann total schnell gewachsen.
Die Schnitte für meine Kollektion kommen aus Bangladesch – auch wenn das ein Reizwort ist.
Für meine Kollektion arbeite ich mit White-Label Schnitten. Also fertige Schnitte, die ich von einer Firma aus Holland beziehe, die in einer GOTS-zertifizierten Produktionsstätte, die Mitglied der Fair-Wear-Foundation ist, Bangladesch produziert. Das muss man immer dazu sagen, weil Bangladesch ein Reizwort ist. Ich war bislang nicht vor Ort muss ich gestehen, aber ich habe mir alles schicken lassen was es gibt und es wirkt zu 100 Prozent korrekt und gut. Vor allem weil der Betrieb der Fair-Wear-Foundation sehr sehr nahe steht.
my-GREENstyle: Ja. Leider, da muss noch mehr aufgeklärt werden.
Madeleine Alizadeh: Genau. Dort wird es produziert und dann in Bayern in der Nähe von Passau in einer Siebdruckerei, die auch die Distribution macht, bedruckt und bestickt. Alles ist unisex. Ich versuche besonders große Größen anzubieten, weil es mir wichtig ist, dass auch Frauen mit großem Busen oder auch Männer meine Sachen tragen können. Persönlich mag ich auch gerne Unisex-Sachen. Oft hole ich mir etwas in der Herren-Abteilung. Gender ist für mich sehr fluid.
Gender ist für mich sehr fluid.
Ich habe geschaut, dass ich relativ günstig bleibe, um eine Konkurrenz zu Urban Outfitters & Co. zu sein. Ich wollte etwas haben was leistbar, was gut kombinierbar ist. Wo jemand sagt ich kaufe vielleicht keine Fair Fashion aber ich kombiniere es dann mit meiner H&M-Jeans. Und mit jeder Bestellung spende ich 50 Cent. Dafür suche ich alle paar Monate eine neue Organisation aus. Aktuell ist es das Kinderschutzzentrum Möwe, wo misshandelte Kinder und Kinder aus gewalttätigen Familien betreut werden.
my-GREENstyle: Du bist viel unterwegs – was tust Du als erstes, wenn Du wieder zu Hause in Wien bist?
Madeleine Alizadeh: Mir die Hände waschen. (lacht) Und dann ziehe ich meistens einen Pyjama oder etwas Gemütliches an, irgendeinen einen Hausanzug. Es kommt auf die Tageszeit an: Am Abend mache ich mir etwas zum Essen, chille und lese was oder ich arbeite noch ein bisschen. Und natürlich spiele ich mit dem Hund. Mein Alltag ist so unregelmäßig…
my-GREENstyle: Was vermisst Du am meisten wenn du on the road bist?
Madeleine Alizadeh: Am meisten vermisse ich die Zeit für mich und die Ruhe für mich in meinen eigenen vier Wänden. Obwohl ich sehr gerne unterwegs bin, bin ich auch ein sehr häuslicher Mensch. Zu Hause ist mein Tempel. Zu Hause sein, erden, in den eigenen vier Wänden runterkommen – das vermisse ich. Das versuche ich mit Meditation zu schaffen. Der Job ist eben sehr oft sehr reizüberflutet. Es gibt einfach zu viele Stimuli…
my-GREENstyle: Du sagtest dein zu Hause ist Dein Tempel. Du lässt viele Leute in Deinen Tempel reinschauen. Fühlt es sich denn anders an, als wenn die Türe zu wäre?
Madeleine Alizadeh: Ich lasse keine Film- und Foto-Teams mehr zu mir nach Hause. Seit zwei Jahren habe ich erstmals eine Ausnahme gemacht und ein Film-Team bei mir zu Hause filmen lassen. Da war ich dann sehr streng und habe genau gesagt, wo Aufnahmen gemacht werden dürfen. Als so viele Menschen in meiner Wohnung waren, hat sich das wirklich wie eine Verletzung meiner Privatsphäre angefühlt.
Viele fremde Menschen in meiner Wohnung fühlen sich an wie eine Verletzung der Privatsphäre
Lustiger Weise habe ich digital eine große Distanz dazu. Ich habe das Gefühl, dass ich das besser kontrollieren kann. Dass ich in der Macht-Position bin und alles steuern kann. Das ist dann okay für mich. Aber jemanden physisch bei mir zu haben geht gar nicht mehr. Home-Stories sind für mich tabu.
my-GREENstyle: Und wie sieht Dein persönlicher Lieblingslook aus?
Madeleine Alizadeh: Immer gemütlich. Nicht zu eng. Keine Absätze. Ich bin sehr, sehr haptisch. Ich wasche sogar die Innensohle meiner Schuhe nachdem ich sie anhatte, weil sich nichts klebrig anfühlen darf. Da bin ich unglaublich empfindlich. Wahrscheinlich ist mein Lieblingslook eine etwas weitere Hose und ein weiteres T-Shirt mit Gürtel. So wie ich es heute an habe. Mit Sneakern. Und ich mag Sachen die man gut kombinieren kann. Alles was ich habe ist Capsule-mässig, damit man das gut kombinieren kann.
my-GREENstyle: Gibt es irgendetwas, was Dir gar nicht steht?
Madeleine Alizadeh: Was mir gar nicht steht sind lange, weite Kleider. Ich bin relativ klein und relativ kurvig. Das sieht bei langen Kleidern dann sehr komisch aus.
my-GREENstyle: Was macht Dich besonders glücklich?
Madeleine Alizadeh: Eigentlich bin ich immer glücklich, wenn ich mich viel bewegt habe. Bewegung in jeder erdenklichen Form: Ein Spaziergang oder Yoga, Tanzen oder Spinning. Wenn ich das Gefühl habe ein wenig releasen zu können, macht mich das immer sehr glücklich.
my-GREENstyle: Und was macht Dich unglücklich?
Madeleine Alizadeh: Auch viel. Am unglücklichsten macht mich die Welt-Situation. Dinge, die gerade aktuell sind.
my-GREENstyle: Angenommen der Tag hätte plötzlich 25 Stunden – was würdest du mit der Extrazeit machen?
Madeleine Alizadeh: Wahrscheinlich dasselbe, was ich jetzt auch mache. Ein bisschen mehr Arbeit und ein bisschen mehr Freizeit. Ich würde nicht großartig etwas ändern. Oder vielleicht mehr schlafen. Wahrscheinlich würden aus den neun Stunden zwölf Stunden werden – ich kann sehr, sehr viel schlafen.
my-GREENstyle: Wenn Du plötzlich die Macht dazu hättest, was würdest Du sofort verändern?
Madeleine Alizadeh: Ich würde viele Dinge ändern. Dass Fliegen nicht mehr umweltschädlich wäre. Dass alle Menschen sich liebhaben.
my-GREENstyle: Wer war der Held Deiner Jugend?
Madeleine Alizadeh: Die Spice Girls glaube ich. Viktoria Beckham war mein Idol. Und der Regenbogenfisch – mein Lieblingsbuch.
my-GREENstyle: Hast Du heute andere Idole – ich gehe davon aus, dass es Viktoria Beckham nicht mehr ist.
Madeleine Alizadeh: Es gibt viele Frauen, die ich beeindruckend finde. Zum Beispiel Jane Goodall. Die durfte ich mal treffen. Das war echt so wow, wow, wow. So eine alte Frau zu treffen, die so viel Weisheit und Erfahrung mitbringt. Das war echt toll.
my-GREENstyle: Gibt es eine Person, die Du unbedingt mal treffen möchtest?
Madeleine Alizadeh: Das ist jetzt echt eine schlimme Antwort: Leonardo di Caprio. Aber den würde ich echt gerne mal treffen. Ich würde wahnsinnig gerne wissen, wie der so drauf ist.
my-GREENstyle: Was siehst du, wenn du in den Spiegel blickst?
Madeleine Alizadeh: Einen Menschen. (lacht)
my-GREENstyle: Was wärst du für ein Tier, wenn du eins wärst?
Madeleine Alizadeh: Vermutlich ein Faultier oder ein Alpaka.
my-GREENstyle: Und was kannst Du gar nicht?
Madeleine Alizadeh: Feinmotorische Dinge – alles was Geduld verlangt geht gar nicht.
my-GREENstyle: Dein magischer Ort – wo ist der?
Madeleine Alizadeh: Bali und Island. Diese Orte sind energetisch. Immer wenn ich dort bin, verändert sich etwas in mir und ich habe das Gefühl, dass sich mein Leben verändert. Ich spüre dann einen Shift. Kann auch negativ sein. Die Amplitude kann auch sehr tief sinken.
my-GREENstyle: Irgendwo auf Bali? Oder ein bestimmter Ort?
Madeleine Alizadeh: Für mich war es länger Ubud, dann war es mehr am Meer. Ich kann es gar nicht so genau sagen, aber die Insel hat irgendwie etwas. Man sagt auch, es hat einer der Chakren der Erde. Mich kotzt es total an, dass so viele Touristen auf Bali sind und alle Blogger dorthin fahren.
my-GREENstyle: Die werden einen neuen Ort finden, wo sie wieder glücklich sind. Die ziehen weiter, diese Blogger-Nomaden.
Madeleine Alizadeh: Ja, die Philippinen sollen der nächste Hotspot sein.
my-GREENstyle: Wann hattest Du das letzte Mal ein Aha-Erlebnis? Und welches war das?
Madeleine Alizadeh: Das war während meiner Yoga-Lehrer Ausbildung. Ich war bis dahin immer sehr missionarisch in meinem Schaffen. Aber das war mir gar nicht bewusst. Wenn z.B. jemand eine Zigarette auf den Boden geworfen hat, habe ich sie demonstrativ vor der Person aufgehoben und weggeschmissen. Oder wenn jemand etwas gemacht hat, was nicht richtig war, dann habe ich die Person darauf angesprochen. Und da hat dann meine Philosophie-Lehrerin bei der Yoga-Ausbildung gesagt, dass man für jemanden eine Agenda hat.
Ich war sehr missionarisch in meinem Schaffen. Das hat sich geändert.
Dass man jemanden sagt, wie er zu leben hat. Das war für mich das Aha-Erlebnis. Wer bin ich eigentlich das ich für andere eine Agenda habe. Und seitdem versuche ich in meinem Alltag sehr „agendalos“ zu sein. Auch mir selbst gegenüber. Ich räume mir selbst auch ein wenig mehr Freiheit ein. Das hat viel verändert für mich. Auch im Zwischenmenschlichen, beim Partner, bei Freunden, bei allem Möglichen.
my-GREENstyle: Dinge, die jeder sofort tun könnte, um sein Leben etwas nachhaltiger zu gestalten?
Madeleine Alizadeh: Erstens finde ich es wichtig Einweg-Produkte zu meiden. Stoffbeutel und Mehrwegflaschen sind unkomplizierte, aber maximal nachhaltige Alternativen. Zweitens alles in Half, also halb so viel Fleisch essen, halb so viel einkaufen, halb so viel fliegen… Drittens: Müll aufheben. Dieses Five-Minute-Beach-Clean-up ist das beste Beispiel. Wenn jeder im Urlaub fünf Minuten Müll aufheben würde – oder auch nur ein Stück Müll am Tag – dann hätten wir dieses Plastikproblem nicht mehr in diesem Ausmaß.
my-GREENstyle: Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?
Madeleine Alizadeh: Ich habe gerade im Zug das letzte Buch fertiggelesen. Das war: „Ich nannte ihn Krawatte“ von Milena Flašar und jetzt werde ich „Auerhaus“ von Bov Bjerg und „Talking to my daughter about the economy“ lesen. Das ist so ein „Wirtschaft einfach erklärt“-Buch von einem griechischen Autor mit dem Namen Yanius Varoufakis. Er hasst die Wirtschaftswelt, weil alles so erklärt wird, dass niemand etwas versteht. Deswegen hat er das Buch so geschrieben, als würde er es seiner Tochter erklären.
my-GREENstyle: Was darf in deiner Handtasche nie fehlen?
Madeleine Alizadeh: Ich habe immer einen Stift und ein Notizbuch, mein Handy und etwas für die Lippen dabei.
my-GREENstyle: In welchem Lokal in Wien würden wir zusammen essen gehen, wenn ich Dich besuche?
Madeleine Alizadeh: Also ich kenne Deine Vorlieben nicht, aber ich würde Dich vietnamesisch ausführen, weil es in Wien gute Vietnamesen gibt. Mein Favorit ist das „Tata Restaurant“. Es ist zwar nicht „Fei Scho-Level. Aber es ist anders und lecker…
my-GREENstyle: Grün bedeutet für Dich…
Madeleine Alizadeh: Grün hat für mich mit Einklang, Würde und Respekt zu tun. Respekt vor dem woher wir kommen und zu dem wohin wir auch wieder gehen.
my-GREENstyle: Eine Frage an den Profi – ich persönlich finde das Wort „Nachhaltigkeit“ nicht sonderlich charmant. Was trifft das Thema aus Deiner Sicht am besten?
Madeleine Alizadeh: Nachhaltigkeit kann man auf viele Arten interpretieren. Es hat mit respektvollem Umgang zu tun. Mit Ressourcenschonung. Für mich sind es immer die drei Komponenten Mensch, Tier und Umwelt. Ein gewaltloses, respektvolles Miteinander. Achtsamkeit. Ich finde Mindfulness ganz gut. Aber das ist dann auch sehr spirituell. Das ist nicht für jeden sehr zugänglich. Ein besserer Terminus ist mir auch noch nicht untergekommen
my-GREENstyle: Könntest Du folgenden Satz für mich beenden? Einen Tag lang wäre ich gerne…
Madeleine Alizadeh: … ein Lama (lacht). Vielleicht wäre ich gerne jemand, der wichtige Entscheidungen in der Politik trifft.
my-GREENstyle: Eine letzte Frage: Du machst ja fleißig weiter mit Deinen Tattoos. Hast du schon etwas Neues geplant?
Madeleine Alizadeh: Ich habe jetzt länger mehr keins gemacht. Aber ich plane eine Weizenrebe. Oder so etwas in der Art. Auf jeden Fall etwas Traditionelles.
Vielen Dank für das Interview Maddie – und ich hoffe ich treffe Dich bald wieder!
Published: 1. Juli 2018