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Wie Fashionshows zeitgemäß sein können? Wenn es um Mode mit Message geht. Und nicht nur um Pomp.

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Was mit Atelierpräsentationen begonnen hat, hat sich über die Jahrzehnte in sich immer neu übertreffende Gigaevents der Superlative verwandelt. Ganze Landschaften und Szenerien werden in den schönsten Locations der Modemetropolen kreiert. Um dann für 15 bis 20 Minuten dem ausgewählten Publikum einer Fashionshow aus wie auch immer zusammengewürfelten VIP, Medienvertretern und angesagten Einkäufern ein Ah, Oh oder Ojeh zu entlocken.

Wenn nach dem immer mehr der Ruf nach weniger laut wird, ist es an der Zeit, etablierte Konzepte zu überdenken und zeitgemäßer zu machen.

Sind solche Fashionshows in Zeiten von knapper werdenden Ressourcen und wachsender Klimakrise noch zeitgemäß? Brauchen wir diese Momentaufnahmen auf dem Runway, um die Mode an den Mann, die Frau zu bringen. Um Einkäufer zu begeistern und zum Kauf der Kollektion zu bewegen. Um den Followern der TikToker, YouTuber und anderen Social Stars und Sternchen in der Front Row einen Kaufimpuls abzuringen? Ganz ehrlich? Viel zu viele Fashionshows machen meiner Meinung nach keinen Sinn in Puncto Kosten-Nutzen-Rechnung und haben dennoch einen so enorm negativen Impact auf die Umwelt.

Fashionshow

So geht Fashionshow heute: Mode mit Message. Danke, Avenir!

Wenn es nicht nur um die Präsentation von Mode, sondern von Mode mit (sinnvoller!) Message geht, sieht das ganz anders aus. Und: Wenn auf unnötigen Pomp verzichtet und stattdessen die Kollektion in den MIttelpunkt gestellt wird. Ein Beispiel gefällig? So geht CHANGE! Noch bevor die Berliner Upcycling Brand Avenir den „New Faces Award“ in der Kategorie ‚Young Fashion Designer‘ vom BUNTE Magazin verliehen bekommen hat, durften wir Teil der Game Changing Performance-Show im Rahmen der Berlin Fashionweek sein. Minimalistisches Setting. Zirkuläre Kollektion. Und maximale Message durch Aktivist*innen auf dem Laufsteg. Statt auf die üblichen ups and downs auf dem Runway hat Designerin Sophie Louise Claussen das Event im Berliner Lobe Block auf eine ganz eigene, inhaltlich aufgeladene Ebene gesetzt.

Bäääm: Clothings made from unwanted textiles, (re) created by hand in Berlin.

Eröffnet wurde die Fashionshow durch zwei Aktivistinnen, die das Fashion Publikum über den Status Quo der Modebranche aufgeklärt und die Missstände in der Textilindustrie angeprangert haben. Die Models der meditativen Slow Fashion Show? Tänzer*innen, Freund*innen und Familienmitglieder, die sich gemeinsam mit professionellen Models langsam über den In- und Outdoor-Laufsteg bewegt und immer wieder zu verschiedenen Stills gruppiert haben.

Welchen Impact haben die Klamotten, die ihr heute tragt?

So direkt haben die Models das Publikum am Ende der Show angesprochen. Und es wurde zunehmend ruhiger im Lobe Block. Leichte Betroffenheit machte sich unter dem Publikum breit. Und ich bin mir sicher, dass das soeben Gehörte und Gesehene noch ein wenig nachhallt bei der fashion Crowd. Ja, es ist höchste Zeit, sich ein paar mehr Gedanken zu machen. Danke, für dieses Highlight der Berliner Modewoche.

Gut zu wissen: Das Label Avenir wurde 2020 mit der Mission gegründet, Textilabfälle zu vermeiden und die Umwelt zu schützen. Heißt: Für die Kleinserien und Made-to-order Stücke werden nur vorhandene Stoffe verwendet. Restposten und alte Textilien bilden die Ressourcen für die in Kleinserien oder gefertigten Stücke.

Hier mehr über Avenir erfahren >>>

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