Ein „Trend“, der aus USA zu uns herübergeschwappt ist und auch diesseits des Ozeans mehr und mehr Fans bekommt: CBD. Hierzulande steckt das Thema leider noch immer ein wenig in den Kinderschuhen – die positive Wirkung von nicht-psychoaktivem Cannabidiol hat sich noch längst nicht so weit herumgesprochen wie es sinnvoll wäre. Nervöse Unruhezustände, Einschlafprobleme, Stress – wer ist davon heute noicht betroffen? Wer wünscht sich nicht etwas, was ruhiger macht (ganz abgesehen davon, dass es in Lotionform maximal positive Auswirkungen auf die Haut hat). Klingt verheißungsvoll, oder?
Was ist dran? Wo kommt’s her? Was steckt dahinter? Gibt es Unterschiede? Worauf muss man beim Kauf achten? Ist das nachhaltig? Ich habe so viele Fragen und endlich jemanden gefunden, der sie mir beantwortet: Mario Eimuth kenne ich noch aus meinen ELLE-Zeiten, schließlich hat er die Onlineshopping-Plattform stylebop gegründet. Seit einiger Zeit macht er in CBD. Er ist nämlich von dem Potenzial so sehr überzeugt, dass er ein eigenes Unternehmen gegründet hat, um CBD mit eigenen Produkten in Deutschland bekannter zu machen. Mit eigenen Produkten, für die ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe aus dem Feld der Naturkosmetik verwendet werden…
Ein CBD-Gespräch mit Mario Eimuth
Mirjam: Gleich zu Beginn eine Frage zur Nachhaltigkeit: Hat Cannabis einen „green touch“ und würden Sie den Markt für CBD- und medizinische Cannabis-Produkte als ökologisch wertvoll bezeichnen?
Mario Eimuth: Das wissen sehr wenige, aber tatsächlich speichert die Pflanze enorme Mengen an CO2, ist enorm anspruchslos hinsichtlich der Böden und Anbaubedingungen und kann bis zu viermal im Jahr geerntet werden. Die meisten Bäume brauchen 30 Jahre, um als ausgewachsene CO2-Speicher zu fungieren. Es wäre daher sicherlich ökonomisch und ökologisch vernünftig, sich mit diesem Thema intensiv auseinander zu setzen.
Mirjam: Mit Ihrem Unternehmen ADREXpharma setzen Sie von der Entwicklung bis zu Vermarktung auf Cannabis in der Medizin als Alternativ-Therapeutikum. Inzwischen ist zwar vielen CBD ein Begriff, aber nur wenige wissen, was genau CBD ist und was es kann. Wodurch zeichnet sich CBD aus, und wie unterscheidet es sich vom medizinischem Cannabis?
Mario Eimuth: CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol und ist neben THC (Tetrahydrocannabinol) der therapeutisch bedeutendste Cannabinoid-Wirkstoff in der Cannabispflanze. Der entscheidende Unterschied zu THC: CBD ist nicht psychoaktiv und somit kein Betäubungsmittel. THC beeinflusst das Zentralnervensystem des Menschen und ist für seine schmerzlindernde Wirkung bekannt. CBD wird seit Jahren intensiv erforscht und auch hier belegen zahlreiche Studien, dass CBD bei unterschiedlichsten Indikationen beruhigend, entspannend und stabilisierend wirken kann. Generell können sich diese beiden Haupt-Wirkstoffe in mehreren Anwendungsgebieten ergänzen. Studien haben aber auch gezeigt, dass CBD sich wie ein Gegenspieler zum THC verhält, dessen Rausch-Wirkung also mindert. Ganz persönlich werte ich das übrigens als Vorteil.
Studien haben aber gezeigt, dass CBD sich wie ein Gegenspieler zum THC verhält, dessen Rausch-Wirkung also mindert.
Mirjam: Wie wird eigentlich CBD gewonnen?
Mario Eimuth: Cannabidiol wird aus den Blüten und Blättern des weiblichen Nutzhanfs der Sorte Cannabis sativa L. durch ein technisch aufwendiges Extraktionsverfahren gewonnen. Wie alle anderen Cannabinoide liegt CBD in der Hanfpflanze fast ausschließlich als Säure vor.
Mirjam: Welches therapeutische Potenzial wird CBD denn grundsätzlich zugeschrieben?
Mario Eimuth: Sowohl in Studien als auch in der medizinischen Verschreibung werden CBD eindeutig antibakterielle, anti-entzündliche und entkrampfende Eigenschaften zugeschrieben. Im Feld der Anwendungsgebiete sprechen wir hier von Schmerzen, Schlafstörungen, Stressverminderung, ebenso wie von entzündlichen Hauterkrankungen und Allergien bis hin zu Angststörungen und Epilepsie. Autoren einer im renommierten „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlichen Studie sind darüber hinaus der Meinung, dass CBD eine neue Behandlung für chronische Schmerzen darstellen kann.
Die WHO stuft CBD schon längst als unbedenklich ein.
Sie hat zu Beginn 2019 den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen eine Neuklassifizierung von Cannabis vorgeschlagen, die vor allem die medizinische Nutzung erleichtern würde. An vielen weiteren Therapie-Optionen wird derzeit in weltweit über 640 Studien geforscht.
Mirjam: Ist CBD ein reines Gesundheits- oder auch ein Lifestyle-Produkt?
Mario Eimuth: Gerade in dem USA ist schon länger ein echter Boom der CBD-Lifestyle-Industrie zu verzeichnen. Hier findet man mittlerweile Cannabidiol in Tees, Gummibärchen, Schokolade und jeder Menge von Beautyprodukten. Da mir in diesem Feld manche Dosierungseinheiten auffällig niedrig vorkommen, sehe ich den Nutzen zum Teil eher zweifelhaft. Inwiefern es sich hierbei dann immer um seriöse Produkte handelt, ist gesondert zu klären.
Garantierte Transparenz und Nachvollziehbarkeit dank Verkauf über Apotheken.
Mirjam: Worauf sollte man vor diesem Hintergrund als User achten?
Mario Eimuth: Für uns spielen hier die Punkte Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Produktqualität eine elementare Rolle. Darum sind unsere Produkte deutschlandweit rein über Apotheken zu beziehen. Wir nutzen das Internet als Informations- aber bewusst nicht als Distributionsplattform. Das hat den Vorteil, dass sich der Kunde persönlich an den Apotheker wenden kann. Und wir wollten uns so auch von den vielen Internetanbietern absetzen. Wenn man nicht genau weiß, woher die Produkte stammen, kann es sein, dass die Produkte nicht die angegebenen CBD-Werte beinhalten oder dass sie Blei oder Kadmium enthalten, da die Pflanze Schwermetalle aus dem Boden zieht. Und das wäre klar kontraproduktiv.
Mirjam: Sie entwickeln und vertreiben selbst einerseits verschreibungspflichtige Apotheken-Arzneimittel und andererseits CBD-Produkte, von der Hautlotion bis zum Cooling Gel. Worin liegt hier für den User der USP?
Mario Eimuth: Dazu muss man wissen, dass es unsere Unternehmensphilosophie ist, ausschließlich ganzheitlich ausgerichtete Produkte aus natürlichen Inhaltsstoffen zu entwickeln. Ich halte es für wichtig, dass Geist und Körper auf natürliche Weise in Balance bleiben. Gerade in Zeiten wie diesen. Darum sind wir in unserem Handeln sehr transparent, halten uns für den gesamten Produktionsprozess an strengste internationale Qualitätsstandards und veröffentlichen die Ergebnisse sämtlicher Analysezertifikate und von jeder Charge fortlaufend auf unserer Website.
Wir entwickeln ausschließlich ganzheitlich ausgerichtete Produkte aus natürlichen Inhaltsstoffen.
Unser Cooling Gel und die Adrexolin Körper- und Gesichtslotion sind gänzlich frei von Silikonen, Mineralöl-Derivaten, Farbstoffen, Parabenen, Phosphaten, Sulfaten und Formaldehyden. Auf synthetische Duftstoffe verzichten wir natürlich auch. In der Kombination mit rein natürlichen Inhaltsstoffen liegt sicher auch der Grund, warum die Produkte so gut verträglich sind. Gerade im Bereich der Lotion bekommen wir vielseitiges Feedback von Verwenderseite: manche nutzen sie z.B. als beruhigende Gesichtspflege, manche bekommen damit ihre Hautunreinheiten in Griff, wieder andere schwören gerade im Winter darauf, weil sie einer schnellen Austrocknung der Haut und Rötungen entgegenwirkt und bei beginnenden Rosacea- und Neurodermitis Ausbrüchen hat sie ebenfalls beruhigende Wirkung gezeigt.
Mirjam: Wir von GREENSTYLE sind persönlich ganz angetan von Ihrem jüngsten Neuzugang, dem Cooling Gel, das uns bei den manchmal ziemlich hohen Temperaturen in unserem Store im Rathaus München ein guter Freund geworden ist.
Mario Eimuth: Das freut mich natürlich persönlich, denn genau hierin liegt die Idee: ein Produkt mit erkennbarem Mehrwert zu entwickeln, das für augenblickliches Wohlbefinden sorgt. Darum haben wir um den 20%-igen CBD-Kern Bio-Pflanzenstoffe eingebunden, die man für ihre Eigenschaften von kühlend bis pflegend kennt: darunter Pfefferminzöl, Menthol, Teufelskrallenextrakt, Aloe Vera und Rotalge.
Eine kleine Menge Cooling-Gel im Nacken kann Kopfschmerzen entgegenwirken.
So kann die natürliche Wirkstoff-Kombination des CBD-Gels verspannte Muskelregionen zugleich kühlen und durchbluten, gerade jetzt, wo viele Menschen schon so lange im ergonomisch nicht immer ideal eingerichteten Homeoffice sitzen, in der Pflege und den Kliniken lange auf den Beinen sind oder beim Sport keine professionelle Anleitung mehr durch einen Trainer haben. Ich habe schon von mehreren Kollegen*Innen gehört, dass sie mit einer kleinen Menge im Nacken auch ihren Kopfschmerzen entgegenwirken können.
Mirjam: Welche zukünftigen Anwendungsgebiete sehen Sie für Cannabis-Produkte?
Mario Eimuth: Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler, daher kann ich lediglich die derzeit vielversprechenden Forschungsansätze skizzieren. Hier sprechen wir neben chronischen Hauterkrankungen zum Beispiel von Indikationen wie Allergien, Autoimmunerkrankungen, Alzheimer, Asthma, Drogenabhängigkeit und Entzug oder Demenz.
Mirjam: So hart der Einstieg in den Markt sicher war, ist Ihrer Wahrnehmung nach die Akzeptanz von Cannabis-Produkte gestiegen?
Mario Eimuth: Das ist auf alle Fälle so. Das liegt zum einen in der internationalen Gesetzgebung und medizinalen Öffnung von immer mehr Staaten und hat zum anderen sicher auch damit zu tun, dass immer mehr Betroffene glaubwürdig von ihren positiven Erfahrungen mit CBD oder mit verschriebenen Cannabis-Therapien erzählen können. Und nichts wirkt ja bekanntlich besser als die persönliche Empfehlung.
Mirjam: Ist Cannabis in der Medizin und Kosmetik für Sie nur eine Zeitgeist-Bewegung der gestressten Generation oder zukunftsfähig?
Mario Eimuth: Ich würde klar sagen, Zweiteres. Hanf gehört ja zu den ältesten Kultur- und Nutzpflanzen der Welt. Schon vor über 6.000 Jahren wurde sie von Menschen kultiviert und für ihre vielseitige Nutzbarkeit geschätzt – sei es zur Fertigung von Kleidungsstücken, Segeln oder Tauen, zum Schöpfen von Papier oder zum Einsatz von verwundeten Kriegern, bei Gicht, Rheuma oder zu hohem Blutdruck. Durch das weltweite Verbot nach dem Zweiten Weltkrieg, geriet Hanf in den letzten Jahrzehnten weitestgehend in Vergessenheit. In diesem historischen Kontext sind auch sicher noch herrschende Vorbehalte zu suchen. Ich denke aber, dass die Politik erst einmal gute Rahmenbedingungen geliefert hat, um hier eine gesellschaftspolitische Neuausrichtung in die Wege zu leiten. Es liegt nun eher auf der Ebene der Ärzte und der medialen Vertreter diesen Ball aufzunehmen, sich intensiv mit dem Thema zu befassen und klare Aufklärung zu betreiben, um unberechtigte Ängste zu nehmen.
Aufklärung und Vernetzung ist eines unserer zentralen Anliegen.
Auch ein Blick über die Landesgrenzen hinaus, etwa nach Israel, wo seit über 25 Jahren Cannabis in der Medizin eingesetzt wird, kann hier helfen, um mit Vorurteilen aufzuräumen und den Blick frei zu machen für das therapeutische Potential.
Vielen Dank für das Gespräch, Mario Eimuth!
Weitere Infos zum Cooling Gel und CBD Tropfen gibt’s direkt bei ADREXpharma >>>