Entworfen in Amsterdam. Handgefertigt in Kalkutta, Indien, in zertifizierten Fair Trade Organisationen. Die O MY BAG Taschen sind nicht nur zum Niederknien schön, sie haben außerdem raffinierte Details (spätestens jetzt ist klar, dass sie von einer Frau entworfen wurden) wie herausnehmbare Innentaschen und sie werden aus Eco-Leder hergestellt. Schädliche Chemikalien sind beim Herstellungsprozess sowieso tabu. Und trotzdem haben sie es inzwischen geschafft herrlich helle Farbtöne aus Eco-Leder herzustellen. Braucht man noch mehr um seiner Taschenliebe zu frönen?
From Amsterdam with love – Taschenliebe by O MY BAG
Alleine das wären ausreichend viele Gründe, die herrlich clean designten Taschen (in die Dashing Daisy – siehe unten – habe ich mich schon im Januar verliebt) zu kaufen. O MY BAG sorgt mit seinen Produktionsstätten in Kalkutta dafür, dass die Arbeiter ein sicheres Arbeitsumfeld haben, Versicherungen bezahlt werden und Frauen eine unabhängige Einkommensquelle erhalten. Zwei Mal pro Jahr reist die quirlige und lebensfrohe Label-Gründerin Paulien Wesselink für zwei bis drei Wochen nach Indien zu ihren Produktionsstätten. Hier unterstützt sie unter anderem soziale Projekte für Frauen, die der Prostitution entkommen sind und hilft ihnen dabei, ein Handwerk zu erlernen und auszuüben. Ende gut, Tasche gut!
#notyourordinarybag – Taschenliebe
Paulien Wesselink über faire Eco-Taschen von O MY BAG
my-GREENSTYLE: Warum glaubst Du, dass man mit einer Tasche die Welt besser machen kann?
Paulien Wesselink: Wenn ein Produkt bei seiner Herstellung weder Mensch noch Umwelt ausbeutet, ist es in meinen Augen das bessere Produkt. Wenn ich mich entscheide, dieses zu kaufen, mache ich die Welt damit ein kleines bisschen besser.
Paulien wollte immer für die UN arbeiten– jetzt produziert sie fantastische Taschen und unterstützt den Ansatz Hilfe durch Handel
my-GREENSTYLE: Und Du wolltest immer schon Taschendesignerin bzw. Gutmensch werden? Oder wie kam es dazu, dass Du O MY BAG gegründet hast?
P.W.: Ich wollte immer für die UN arbeiten oder in die Politik gehen und habe mich dann irgendwann für den Handel, anstelle von Hilfe entschieden und versuche so meinen Beitrag zu einer guten Welt zu leisten. Abgesehen von der Tatsache, dass ich daran glaube, dass der Handel langfristig nachhaltiger ist als kurzfristige Hilfs- und Charity-Maßnahmen.
Taschenliebe made fair
my-GREENSTYLE: Und wie kam es zum Namen O MY BAG?
P.W.: Der Name sollte nicht zu ernst sein, obwohl meine Botschaft sehr ernst gemeint ist. Aber das möchte ich in einer leichten, eingängigen Form kommunizieren. Und deswegen trugen die ersten Taschen Namen wie Dirty Harry, Sleazy Jane und Frankie Fierce und in Anlehnung an Oh my God, habe ich das Label eben O MY BAG getauft. Wir können auch über uns selbst lachen. Und das bringt unsere Message besser rüber als biederer Ernst.
Ganz wichtig bei O MY BAG: Spaß am Thema Nachhaltigkeit
my-GREENSTYLE: Apropos Ernst: Du bist eine sehr humorvolle Person und verzichtest auf den mahnenden Zeigefinger bezüglich nachhaltiger Lebensstile. Du vermittelst eher den Spaß am Thema Nachhaltigkeit.
P.W.: Das finde ich ganz wichtig. Ich bin ja auch nicht perfekt. Manchmal habe ich keine Zeit meine Kleidung bei Ethical Brands zu kaufen und gehe dann zu großen Modeketten. Wir sind alle Menschen, die leben, atmen und einfach nicht immer zu 100 Prozent perfekt sind. Aber es ist wichtig, sich des Themas bewusst zu sein und so gut es geht entsprechend zu handeln.
Wir sind alle Menschen, nicht immer zu 100 Prozent perfekt sind.
my-GREENSTYLE: Dein Lieblingsstück aus der Kollektion? Und warum?
P.W.: Keine Frage – in dieser Saison ist das definitiv Audrey (229 €). Die strukturierte twotone-Crossbody-Bag. Ich reise viel und nutze dafür gerne die Cotton-Tote in Kombination mit der kleinen Audrey. Audrey ist so herrlich understated und ich fühle mich immer chic mit ihr. Sie hat einfach eine fantastische Lederqualität und herrliche Farben. Ein weiteres Plus: Man hat mit ihr immer die Hände frei.
my-GREENSTYLE: Ein persönliches Idol?
P.W.: Ja, ich bewundere Oprah Winfrey. Sie ist eine unglaublich tolle Persönlichkeit. Ich liebe die Kombination aus spiritueller Komponente, ihrem Versuch die Welt ein bisschen besser zu machen und gleichzeitig kann sie eine richtige Bad-Ass-Businessfrau sein mit eigenem Magazin, einer Fernsehsendung etc. Ich bewundere auch Gloria Steinem. Sie ist Journalistin, Feministin, Frauenrechtlerin und eine Reisende. Starke Frauen faszinieren mich. Und ich habe gerade eine Biografie von Yvon Chouinard, dem Gründer des Outdoor-Labels Patagonia gelesen „Let my people go surfing“ – unglaublich inspirierend hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit.
Buchtipp „Let my people go surfing“ – Yvon Chouinard, Patagonia
my-GREENSTYLE: Was bereitet Dir Freude?
P.W.: Meine Freunde. Und meine Familie. Reisen für O MY BAG – es macht mich jedes mal wieder glücklich in Indien zu sein und mit den Leuten, die für O MY BAG arbeiten Zeit zu verbringen, über neue Projekte zu sprechen. Ich liebe es aber auch in Berlin zu sein. Wir saßen gestern alle zusammen und haben den Abend als Team genossen. Solche Dinge machen mich sehr glücklich. Andere Leute mit meinem Label zu beglücken macht mich glücklich.
Vielen Dank für das Interview, Paulien!
Noch mehr Taschenliebe: Die gesamte wundervolle Taschenkollektion von O MY BAG gibt’s hier