Seit grüne Mode vor 40 Jahren auf dem Fashion-Parkett auftauchte, hat sich viel getan. Die damals gängigen Modelle aus Jute und Hanf waren auf den ersten Blick als Ökomode zu erkennen und auf die hätte ich ehrlich gesagt auch nicht so sehr viel Lust gehabt. Heute finden sich weltweit mehr und mehr Labels, die faire und umweltfreundliche Mode entwerfen, die designmäßig der herkömmlich produzierten Mode in nichts nachsteht. Der Unterschied zwischen nachhaltiger und herkömmlich hergesteller besteht in den Werten. Dem Anspruch, weder Mensch noch Umwelt Schaden zuzufügen. Diese Designer und ihre zukunftsweisenden Techniken sind der Inhalt von FASHION MADE FAIR.
FASHION MADE FAIR – das Standardwerk für Modefans
Von minimalistisch bis opulent, von casual bis High Fashion. Der Unterschied? Das gute Gewissen, das man beim Kauf hat, weil man weiß, dass die Produktion mit Rücksicht auf Umwelt und Mensch stattgefunden hat. Die beiden Autorinnen Ellen Köhrer (Journalistin, Reporterin und Bloggerin in Berlin) und Magdalena Schaffrin (Modedesignerin, Expertin für nachhaltige Mode, Gründerin Greenshowroom) stellen in FASHION MADE FAIR 33 etablierte und Nachwuchs-Designer und Labels vor, die das Thema Nachhaltigkeit auf verantwortungsvolle und innovative Weise umsetzen. Mit dabei sind so großartige deutsche Designer wie Isabell de Hillerin, Umasan, Lanius, Alinaschürfeld und das Label hessnatur, die ich auf my-GREENstyle auch schon porträtiert habe, weil mich ihre Einstellung und Arbeitsweise so begeistert (hier zu geht’s zu meinen Labelporträts). Spannendes aus Holland gibt es von u.a. Studio Elsien Gringhuis, Mud Jeans und Kings of Indigo. Internationale Porträts von u.a. Honest By (Belgien), Lemlem by Liya Kebede (USA), Reet Aus (Estland) und Johanna Riplinger (Frankreich) runden die fantastische Auswahl ab.
“Das ist einfach Mode. Innovativ, begehrenswert und verantwortungsvoll produziert.“ Bruno Pieters über seine Marke Honest By
Die Geschichten dieser Labels sind so einzigartig wie fesselnd. Von ressourcenschonenden Materialien über Recycling– oder Leasing-Methoden und Upcycling-Modelle lassen diese zukunftsweisend arbeitenden Designer und Labels keine Möglichkeit aus, das Thema Nachhaltigkeit in ihre Produktionsprozesse zu integrieren. Es macht doch einfach viel mehr Spaß, ein neues Lieblingsstück in der Hand zu halten, wenn man weiß, dass es dazu beigetragen hat, dass traditionelle Handwerkskünste erhalten bleiben und Arbeitsplätze geschaffen werden, dass die Menschen, die es hergestellt haben nicht dafür leiden mussten, dass der Umwelt kein Schaden zugefügt wurde.
Was FASHION MADE FAIR, meiner Meinung nach eine bislang einzigartige Publikation im deutschsprachigen Raum, neben fantastischen Bildstrecken und großartigen Porträts zum nachhaltigen Standardwerk macht: Fashionexperten wie der belgische Designer Bruno Pieters, Schauspielerin und Model Lily Cole (auch bekannt als “Eco-Warrior“) und der Cradle-to-Cradle-Initiator Michael Braungart kommen zu Wort und erläutern wichtige Bereiche der nachhaltigen Modeproduktion wie Transparenz, ökologischer Fußabdruck und Fashion Revolution.
Fazit für FASHION MADE FAIR: Herzlichen Dank an die beiden Autorinnen für dieses informative und bildschön umgesetzte Standardwerk, das hoffentlich auch die diejenigen Fashionfans erreicht, die dem Thema nachhaltige Mode immer noch kritisch gegenüberstehen. Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass nachhaltige Mode die Zukunft ist und nicht nur genauso gut aussieht wie herkömmliche Kollektionen, sondern auch noch das gute Gewissen beruhigt.
Fashion Made Fair: Modern – innovativ – nachhaltig von Ellen Köhrer und Magdalena Schaffrin (Prestel). Erhältlich ab 25.4.. Preis: 39,95 €. Hier kaufen