Zero Waste. Immer wieder lese ich von Menschen, die ihren Müll auf ein Minimum – natürlich auch nicht auf Null (deswegen wäre „Less Waste“ eigentlich der bessere Begriff) – reduziert haben. Der gesamte Restmüll eines Jahres lässt sich in einem Gurkenglas unterbringen. Gut, das sind Zero-Waste-Aktivisten wie Bea Johnson („Zero Waste Home“), Amy Kast oder Lauren Singer und darum soll es hier nicht gehen. Mir geht es um Bewusstsein und um stilvolle Alternativen, die sich unkompliziert in den Alltag integrieren lassen. Und die möchte ich ab sofort regelmäßig vorstellen. Als Inspiration.
Die Plastik-Plage: Zero Waste – Less Waste – plastikfrei
Plastik, Plastik, Plastik. Plastik ist einfach überall. Ist doch auch so herrlich praktisch. Kostet nichts, ist leicht und kann einfach nach dem Gebrauch im Mülleimer auf Nimmerwiedersehen versenkt werden. Wobei das mit dem Nimmerwiedersehen leider gar nicht so ist. Plastik hat sich zu einer modernen Plage für Mensch, Tier und Umwelt entwickelt. Wie schön, dass das Thema endlich ernst genmmen wird. Zur Plastiktüte greift inzwischen wirklich niemand mehr, der einen Funken Verstand besitzt. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich diesem Thema (endlich!) auch die Gesetzgebung angenommen hat. Aber man kann noch so viel mehr tun.
Zero Waste für Einsteiger mit Stil
Seit ich mit Charlotte von plastikfreileben.com drei Tage lang auf der INNATEX unterwegs war, sehe ich plötzlich Plastik an jeder Ecke. Überflüssiges Plastik, das man ganz einfach ersetzen kann. Und Plastik, auf das ich vorher nicht wirklich geachtet habe. Dieses Bewusstsein hat mich ziemlich bereichert, muss ich sagen. Danke dafür, Charlotte. Auf ihrem Blog findet Ihr übrigens spannende Themen zum Leben ohne Plastik. Genauso wie bei Marisa von myfairladies.net. Schaut unbedingt mal bei den beiden vorbei! Hier gibt’s jedenfalls meine Alternativen aus Edelstahl, Bambus, Sisal & Co., weil die sowas von viel mehr Stil haben, als Plastik. Denn: #plasticissoyesterday
Zero Waste #1: Bambuszahnbürste
Bambusbürsten sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar (bis auf die Kunststoffborsten), sehen im Badezimmer deutlich schicker aus, als die unsexy Kunststoffmodelle. Und wenn man noch ein kleines Upcycling-Projekt draufsetzen möchte: Die ausrangierte Bambusbürste mit Kräuternamen beschriften und als Hinweisschildchen ins heimische Beet stecken. Noch Fragen? Bambuszahnbürste, um 3,90 Euro und Reise-Etui, um 8,90 Euro. Beides von Hydrophil. Über hydrophil.com
Zero Waste #2: Food Container
Ganz abgesehen von der Tatsache, dass Selbstgekochtes meist leckerer schmeckt, als verkochte Kantinen-Menüs in Schulen und Büros, finden so die Reste des Abendessens beim nächsten Lunch einen sinnvollen Einsatz. Nicht selten wurde ich schon von meinen Kollegen im Verlag um mein köstliches Essen beneidet. Ganz zu schweigen von meinen Mädels, die längst ihr Lieblingsessen mampfen, wenn die Klassenkameraden noch mit knurrendem Magen in der Food-Schlange stehen. Food Container (zu deutsch: Speisegefäß) inkl. Faltlöffel von Thermos, 470 ml, um 34,95 Euro. Über thermoskanne-shop.de
Zero Waste #3: Glasstrohhalme
Meine Meinung zu Strohalmen? Überflüssig. Aber wenn schon, dann wenigstens kein Plastikröhrchen. Die landen leider in großen Mengen (unter den TOP 10 des im Meer gefundenen Plastikmülls) in unseren Ozeanen und an den schönsten Stränden der Welt, bedrohen die Tierwelt und finden als Mikroplastik über die Nahrungskette den Weg in unseren Organismus.
Wenn schon Strohhalm dann bitte keinen Plastiksauger
Meine Töchter trinken ihre Smoothies, Shakes & Co. liebend gern mit Halm. Dürfen sie auch. Bislang hatten wir die Edelstahlmodelle, die aber gerade durch Glashalme ersetzt wurden. Die haben nämlich im Gegensatz zu Papier, Bambus & Co. keinen Eigengeschmack. Und das Trinken macht ihnen jetzt sogar noch mehr Spaß, weil sich der grüne Smoothie auf seinem Weg vom Glas bis zum Mund beobachten lässt. Was mich angeht: Ich bin begeistert, weil sich die Glasmodelle viel besser reinigen lassen, als die undurchsichtigen Edelstahlkollegen. Mein Tipp: Die bruchfesten und hitzebeständigen „Made in Germany“ Halme aus Schottglas von HALM. Gut zu wissen: Die Halme werden mit 70 Prozent Sonnenenergie produziert. 50 Prozent der Erträge werden in Projekte zur Plastikvermeidung reinvestiert. Vier Glashalme von HALM, ab 5,90 Euro. Über halm.co
Zero Waste #4: Nassrasierer
Der Einwegrasierer? Ein indiskutables No-go. Keine Ahnung für wen der eigentlich produziert wird. Selbst wenn ich auf Reisen bemerke, dass ich meinen Rasierer zu Hause vergessen habe – wieso müssen die Dinger immer in 10er-Packs angeboten werden, wenn man doch nur EINEN bräuchte?! Aber auch für den mehrfach verwendbaren Nassrasierer gibt es einen wunderbar stylischen Ersatz. Ja, Rasierer können super elegant aussehen. Die Münchner Manufaktur Shave-Lab bietet sogar plastikfreie Stahlrasierer an, die man individuell konfigurieren kann. Welcher (handgefertigte!) Griff, welche Farbe und vor allem welche Klinge. Alles ist untereinander kompatibel – die Klingen können im Abo bestellt werden. Selbstredend geliefert in 100 Prozent recycelbarer Verpackung. Ohne Plastik. Mein Design-Liebling? Rasierer „Twee“ inkl. 3 Klingen, um 36,95 Euro. Über shave-lab.com
Zero Waste #5: Haarseife
Richtig gelesen. Haarseife. Ich war auch erst mal skeptisch, habe aber ziemlich schnell Gefallen an der vollständig plastikfreien, zero waste Alternative zu den gängigen Shampoos in den üblichen Plastikflaschen und Tuben gefunden. Als bekennden Seifen-Fan machen mich die leicht schäumenden Stücke ziemlich glücklich. Allerdings haben sie sich in meiner Familie noch nicht zu 100 Prozent durchgesetzt. Und deshalb finden sich das herrliche Glanz-Shampoo von i+m, und all die herrlich duftenden Shampoos von Aesop, Oliveda & Co. immer noch in meinem Bad. Die Seifenstückchen auf dem Foto sind übrigens von Savion. Inzwischen habe ich auch die herrlichen Haarseifen von Wiener Seife entdeckt, die so wie diese hier, auch für Gesicht, Körper UND Zähne geeignet sind. Okay, das ist dann wohl Geschmackssache. Ab 8,90 Euro. Über wienerseife.at
Zero Waste #6: Abschmink-Pad
Schon mal darüber nachgedacht, wieviele Abschmink-Pads täglich in Deiner Stadt, unserem Land, Europa, der Welt im Müll landen? Die Zahlen will man eigentlich gar nicht hören. Also, schnell, schnell umsteigen auf widerverwendbare Pads aus Baumwolle. Der Tipp für müde Augen: Mit eiskaltem Wasser befeuchten und für ein paar Minuten auf die Augen lagen. Wirkt Wunder! Waschbare Reinigungspads aus Bio-Baumwolle von Imse Vimse, um 9,95 Euro. Über imsevimse.com
Zero Waste #7: Seifensäckchen
Das hat tatsächlich ein bisschen gedauert, bis mir klar wurde, was für eine fantastische Erfindung das zu 100 Prozent biologisch abbaubare Seifensäckchen eigentlich ist. Abgesehen von der Tatsache, dass die Seife damit prima schäumt und sich restlos verwenden lässt, kann die Seife damit nach der Benutzung prima aufgehängt werden und in Ruhe trocknen, statt in einer Seifenschale bis zum nächsten Gebrauch vor sich hin zu glibbern. Plus: Sisal hat wunderbar belebende Peeling-Eigenschaften. Seifensäckchen von Hydrophil, um 3,90 Euro. Über manufactum.de
Zero Waste #8: Trinkflasche
Seit Wassertrinken auch in unseren gemäßigten Breiten zum Dauerbrenner geworden ist und niemand mehr ohne ausreichende Wasserreserven für mehr als zehn Minuten das Haus verlässt, ist die Zahl der täglich verwendeten und anschließend (wie auch immer) entsorgten Plastikflaschen explodiert. Keine Sorge, alle dürfen natürlich weiterhin nach Lust und Laune trinken, aber bitte nicht aus Plastikflaschen. Auch nicht aus recycelten. Oder mehrfach verwendeten. Umweltfreundlicher und vor allem stilvoller geht’s mit wiederverwendbaren Flaschen von z.B. Dopper. Modell Steel, 800 ml, um 24,50 Euro. Über dopper.com
To be continued…
6 thoughts on “Zero Waste – plastikfreie Alternativen mit Stil”
Schöner Beitrag, ich versuche auch so wenig Müll wie möglich zu produzieren und wenn es dann in der Mensa plötzlich keine Porzellan-Tassen mehr gibt und alle zum To Go-Becher greifen, verzichte ich lieber auf meinen Kaffee.
Beim Abschminken greife ich auch nur noch zu meinen Baumwoll-Tüchern und eine Dopper Flasche verwende ich momentan auch – wenn sie mal nicht wieder der Freund wegschnappt, weil er die auch ziemlich praktisch findet. 😀
Liebe Grüße
Laura
Liebe Laura, wie schön zu hören, dass es von „uns“ inzwischen ja doch so einige gibt. Menschen, die sich dessen bewusst sind, was ihr Handeln bewirkt. Hoffen wir, dass wir noch ganz viele Gleichgesinnte finden. Gratulation übrigens zu Deinen tollen Blogazine ( an alle die es nicht kennen: Unbedingt mal bei the-ognc.com reinlesen!). Ich folge Dir super gerne und bin sprachlos, was junge Menschen wie Du alles auf die Beine stellen. Vielleicht lernen wir usn ja mal persönlich kennen? Im Januar? Liebe Grüße, *mirjam
Liebe Mirjam,
danke danke danke dir für deine nette Antwort!
Ich hoffe, dass wir uns im Januar endlich kennenlernen. 🙂
Ich fange zwar jetzt im November mein Praktikum (Vollzeit) an, allerdings versuche ich trotzdem 2 Tage mal freizubekommen. 🙂
Liebe Grüße – und hoffentlich bis bald!
Laura
Liebe Laura, na, dann freue ich mich schon mal auf Januar und drücke die Daumen für den Start ins Vollzeit-Praktium. Was wirst Du denn machen?
Liebe Grüße, *mirjam
Hallo, vielen Dank – das macht Hoffnung, dass es ein Leben jenseits des Plasikbergs geben kann. Der Preis für das Seifensäckchen hat allerdings ein Komma zu wenig- 390€ schafft nicht mal manufaktum.
Beste Grüße und viel Erfolg weiterhin
Mechthild
Liebe Mechthild, 390 Euro – sehr schön! Das habe ich natürlich gleich geändert. Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und Bescheidgeben – lustig zu sehen, dass der Artikel bereits unzählige Male gelesen wurde aber mich noch niemand auf den Fehler aufmerksam gemacht hat. Und ja: Es gibt Hoffnung. Inzwoschen gibt’s es sollte Alternativen zu Plastik – wir müssen sie nur nutzen. Tolle Seiten dazu snd auf plastikfreileben.de und myfairladies.net. Ich kenne die beiden Macherinnen und bin immer wieder begeistert, was alles möglich ist. Herzliche Grüße,
*mirjam